Eines der Unbeliebtesten, weil scheinbar unausrottbaren Unkräuter, ist der Giersch. So gut wie jeder Gartenbesitzer kennt dieses, jedem Bekämpfungsversuch widerstehende Unkraut. Nun ist der Begriff Unkraut ein vom Menschen geprägter Begriff, der lediglich den Nutzen für den Menschen darstellt oder auch nicht.
Das Pendant, das Nutzkraut, gibt es so noch nicht. Die Natur hingegen kennt solche Unterscheidungen nicht. In der Natur hat jedes Kraut seine Berechtigung. So auch der Giersch. Er sorgt beispielsweise durch seine flächenmäßige Verbreitung dafür, dass der Boden stets beschattet ist. Dies ist für diverse Insekten vorteilhaft.
Auch dient der Giersch, jedenfalls seine frischen Triebe, Vögeln, Raupen usw. als Nahrung. Leider mögen Schnecken Giersch nicht. Das wäre sonst eine sehr gute Symbiose. Aber auch für den Menschen kann der Giersch von Vorteil sein.
Ein schmackhaftes Kraut
Man sollte es nicht glauben: Frischer Giersch ergibt einen guten Salat. Voller Vitamine und Mineralstoffe. Aber, er muss halt jung geerntet sein. Dennoch: So viel Giersch, wie ohne Bekämpfung in einem Garten wächst, kann keiner essen. Letztlich wuchert er alles zu, unterdrückt andere Pflanzen, die der Gärtner gerne hätte. Das Gemeine an dem Kraut ist, dass es sich durch einfache Gartenarbeit wie Hacken, Holländern oder gar Rigolen nicht bekämpfen lässt.
In dieser Hinsicht ist Quecke schon ein schwieriges Kraut, aber Giersch toppt alles. Wer die Beseitigung einmal versucht hat, wird dies wissen. Denn der Giersch vermehrt sich sowohl durch Samen nach der Blüte als auch durch Wurzelausläufer. Es nutzt also gar nichts, die Blüten zu entfernen. Und Giersch wurzelt sehr tief. Eine Unkrautsperre, einen halben Meter tief in die Erde eingegraben, umgeht er locker. Es mag eine Saison dauern, spätestens in der nächsten Saison schaut er fröhlich aus der Erde hervor.
Der Rat der Fachleute
Gartenfachleute empfehlen, eine Fläche, die von Giersch befallen ist, mehrere Zentimeter dick mit Zeitungen abzudecken und mindestens 2 Jahre lang ruhen zulassen. Wer das denn kann. Denn in dieser Zeit ist die Fläche nicht benutzbar, sieht unschön aus und die Zeitungen wehen durch die Gegend. Die ach so geliebte chemische Industrie hat seit einiger Zeit einen chemischen Gierschbekämpfer auf den Markt gebracht. Auch wenn man es nicht wahrhaben möchte: Er hilft wirklich, als einziger.